Natürliche Zahnpasta ganz leicht selber machen
In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit der Herstellung von Zahnpasta beschäftigt.
Die meisten im Handel angebotenen Zahnpasten enthalten einen oder mehrere umstrittene Inhaltsstoffe, auf die ich zukünftig verzichten möchte. Zudem war es an der Zeit, im Rahmen meiner Umstellung auf ein plastikfreies Leben, die Plastiktube und das in einigen Zahnpasten enthaltene Mikroplastik/Nanoplastik zu ersetzen.
Für meine Recherche habe ich die gängigen und in fast allen Drogerien/Supermärkten erhältlichen Zahnpasten verwendet und folgende bedenkliche Inhaltsstoffe und deren Problematik entdeckt:
Triclosan wirkt desodorierend und konservierend, Problem: Bildung resistenter Bakterien möglich/ steht im Verdacht hormonell wirksam zu sein
Sodium Methylparaben wirkt konservierend, Problem: steht im Verdacht hormonell wirksam zu sein
Sodium Lauryl Sulfate/ Natriumlaurylsulfat wirkt u.a. emulgierend und schaumbildend, Problem: kann im Kontakt mit Haut, Augen und Atemwegen irritiernd wirken, weitere Untersuchungen ausstehend; möglicherweise gesundheitsschädlich
Polysorbate 80 wirkt u.a. emulgierend, Problem: kann die Barrierefunktion der Haut schwächen
PEG 40 wirkt u.a. emulgierend, Problem: kann die Barrierefunktion der Haut schwächen
PEG 12 und 32 wirken u.a. feuchthaltend, Problem: kann die Barrierefunktion der Haut schwächen
Sodium Saccharin wirkt maskierend und reinigend, Problem: umstrittener künstlicher Süßstoff
Polyethylene: Das ist Mikroplastik! Problem: Das Mikroplastik gelangt über unsere Kosmetikprodukte in Meere, Flüsse und Seen, weil es von den Kläranlagen nicht vollständig gefiltert werden kann.
Fazit: Inhaltstoffe, die meine Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können, meine Schleimhäute und Atemwege reizen können, im Verdacht stehen Bakterien resistenter zu machen, also meiner Mundflora schaden können, möchte ich nicht in meiner Zahnpasta haben. Plastik auch nicht!
Ziel: Ich möchte mit wenigen natürlichen Zutaten eine Zahnpasta selber herstellen, die die mechanische Reinigung mit der Zahnbürste unterstützt, indem sie die Bildung von Karies, also Bakterien hemmt und für einen frischen Atem sorgt.
Für eine ganz schnell und einfach herzustellende Zahnpasta habe ich Kokosöl, Xylit und Pfefferminzöl verwendet.
Das Kokosöl wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend.
Das Xylit wirkt kariostatisch und antikariogen.
Das Pfefferminzöl wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und sorgt für frischen Atem.
Einen Minuspunkt stellt das nicht nachhaltige Kokosöl dar. Leider habe ich für eine einfach und aus 3 Zutaten schnell herzustellende Zahnpasta mit dieser Wirkung noch keinen Ersatz gefunden.
Rezept für natürliche Zahnpasta
Zutaten:
50 g Bio Kokosöl (Werbelink)
2 g (2 TL) Xylit (Birkenzucker) (Werbelink)
8 Tropfen reines Pfefferminzöl
optional: 1-2 TL feine Heilerde
Herstellung:
Das Kokosöl sollte Zimmertemperatur haben und weich bis flüssig sein.
Nehmt ein verschließbares Glas, gebt alle 3 Zutaten hinein und rührt diese kräftig durch.
Bewahrt die Zahnpasta verschlossen und bei Zimmertemperatur auf (im Kühlschrank wird sie zu fest) und entnehmt zum Zähneputzen jeweils eine kleine Menge mit einem Holzspatel oder Löffel und gebt sie dann auf eure Zahnbürste.
Da die Zahnpasta sehr ölig ist solltet ihr nach dem Putzen mit warmen Wasser ausspülen.
In vielen Rezepten für Zahnpasta wird Natron (Natriumhydrogencarbonat) verwendet, weil es die Zähne aufhellen, bzw. hartnäckige Verfärbungen entfernen soll. Ich verwende kein Natron, weil es den Zahnschmelz angreifen kann und ich recht empfindliche Zähne habe.
Besser gefällt mir die Zugabe von 1-2 TL feiner Heilerde, um die Putzwirkung bei Verfärbungen zu verstärken. Nicht täglich verwenden.
Hinweis Pfefferminzöl: Ätherische Öle sind ein reines, konzentriertes Produkt und sollten niemals unverdünnt angewendet werden. Kinder unter 6 Jahre, Schwangere und Allergiker sollten diese nicht verwenden.
Um eine Allergie auszuschließen, kannst Du einen Tropfen des ätherischen Öls mit 1 TL Pflanzenöl mischen und in deine Armbeuge streichen. Eine allergische Reaktion würde sich innerhalb von 24 Stunden bemerkbar machen.
Hinweis Xylit und Hunde: Xylit ist gefährlich für Hunde.
Als tödliche Dosis gilt für einen Hund etwa 3-4 Gramm Xylit pro Kg Körpergewicht.
Alle Produkte, die Xylit enthalten, müssen unbedingt außerhalb der Reichweite von Hunden aufbewahrt werde.
Und nun viel Spaß beim Ausprobieren!
Weitere Tipps von mir findet ihr hier: plastikfrei leben
Für die veröffentlichten Tipps kann ich keine Gewähr auf Richtigkeit übernehmen. Die Anwendung erfolgt auf eigenes Risiko und ich übernehme weder Haftung noch Garantie.
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Hallo 🙂 also ich wäre nie auf die Idee gekommen Zahnpasta selber herzustellen . Ich bin beeindruckt .
Aber vielleicht könnte man anstelle Kokosöl etwas anderes verwenden ? Kokosöl ist ja auch nicht mehr so ganz unumstritten (sowohl gesundheitlich als auch die Art des Anbau /Produktion/ Transport ).
Liebe Grüße
Hallo, ja, da gebe ich dir Recht. Kokosöl ist nicht nachhaltig. Dafür hat es für die Mundpflege sehr gute Eigenschaften. Ich probiere weiter aus und finde vielleicht eine Alternative für das Kokosöl.
Liebe Grüße zurück und ein schönes Wochenende
Die Idee gefällt mir gut, aber Zucker in einer Zahnpasta????
Xylit (Birkenzucker) auch Xylitol genannt ist ein Zuckeralkohol, der im Gegensatz zu normalem Zucker den Kariesbakterien keinen Nährboden bietet und zudem antibakteriell wirkt. Xylit ist Bestandteil vieler Zahncremes, Mundspülungen und Zahnpflegekaugummis.
Super Idee, Dankeschön 👍🏽
Kann ich statt Xylit auch Erythrit nehmen?
Ich bedanke mich schon mal vorab 😊
Hallo Steffi, Erythrit soll ähnliche Eigenschaften wie das Xylit im Kampf gegen unerwünschte (kariogene) Bakterien aufweisen. Die Süßkraft ist etwas geringer als beim Xylit, aber das ist bei Zahnpasta ja nebensächlich. Probiere es aus und berichte gerne.
Liebe Grüße
Heike
Es funktioniert beides.
Das ist eine tolle und nachhaltige Idee, das probiere ich unbedingt aus. LG Undine
Hallo Heike,
kann ich statt Pfefferminzöl auch ein anderes Öl nehmen?
Meine Tochter von 7 Jahren mag den Geschmack nicht. Sie mag lieber Erdbeere.
Vielen Dank für die Hilfe.
Sandra
Hallo Sandra,
ich würde keine künstlichen Aromen verwenden.
Vielleicht mag sie ein anderes ätherisches Öl, z.B. Kamille, Lavendel oder Mandarine?
Viele Grüße
Heike
Hallo Heike,
Kamille ist eine gute Idee.
Ich werde es wohl einfach ausprobieren müssen.
Die Heilerde mache ich nur sporadisch an die Zahncreme, wenn ich das richtig verstanden habe? Welche Menge muss ich dann für eine einzelne Nutzung rechnen?
Gruß Sandra
Hallo Sandra, Heilerde würde ich nur bei Verfärbungen und max. 1 x pro Woche verwenden. Da reicht dann eine Prise.
Viele Grüße
Heike
Der Link zu Xylit (Birkenzucker) ist leider nicht mehr aktuell. LG Mely
Oh, schade. Den fand ich so toll. Danke für’s Bescheid geben.
Liebe Grüße Heike
Jetzt ist er wieder verfügbar 🙏
Hallo!
Du hast geschrieben mit heilerde nur max 1x die Woche putzen!?
Soll man dann quasi 2 Pasten machen… 1x mit und 1x ohne heilerde?
Glg
Hallo Michaela, ich habe immer nur eine Paste und gebe die Heilerde (eine Messerspitze) bei Bedarf direkt mit auf die Bürste.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Heike
Zahnpasta selber machen finde ich eine super Idee! Danke für das Rezept:) Hat mir sehr gut gefallen. Anstatt Pfefferminzöl habe ich ein Paar Tropfen frische Zitrone genommen. Tolles Ergebnis.
Ich habe deine Anleitung für die Zahncreme jetzt auch ausprobiert und muss sagen, es ist sehr angenehm damit zu putzen. Außerdem schmeckt sie auch richtig lecker… Klasse finde ich auch, dass du auf Natron verzichtest, denn die abrasive Wirkung ist langfristig für die Zähne nicht optimal.
Das freut mich sehr. Danke dir.